Jahresbericht 2013
Unser erster Auftritt in diesem Jahr hatte ein trauriges Ereignis zum Anlass. Am 8. 3. mussten
wir unseren ältesten Tenorsänger, Erich Weidmann, auf dem Friedhof Thaler Feld zu Grabe
tragen. Wenn er auch schon seit 6 Jahren wegen eines Schlaganfalls nicht mehr mitsingen
konnte, empfanden wir seinen Tod doch als schmerzhaften Verlust für den Verein.
Er war einer der seltenen Sänger, die aus Freude am Gesang bei Geselligkeiten häufig
ein Lied anstimmen konnte. Wir haben ihm 2 Trauerlieder gesungen und beim anschließenden Beisammensein in der Post Erinnerungen an ihn ausgetauscht.
Noch am gleichen Tag ging es abends mit der Generalversammlung weiter im normalen
Programm. Nach dem offiziellen Teil der Sitzung konnte bei Worscht und Bier auch wieder
Gemütlichkeit aufkommen.
Aufgrund des Erfolgs unseres Konzerts im Herbst 2012 fassten wir den Entschluss, ein zweites
Mal mit dem Programm aufzutreten. Dies gab auch unserem Dirigenten die Möglichkeit,
unserem Gesang den letzten Schliff zu geben. Am 14.4. gaben wir im Altkönigstift ein Wieder-
holungskonzert. Der Saal dort war nicht so voll besetzt wie seinerzeit die Stadthalle, was aber
in erster Linie daran lag, dass dieser Sonntag der erste frühlingshafte Tag im Jahr war,
und viele nach draußen lockte. Wir hatten auch die sonst übliche Anspannung vor einem
Konzert abgelegt und waren voll heiterer Sangesfreude. Und so gestaltete sich unser Konzert
auch leicht und beschwingt, ganz so wie dieser frühlingshafte Tag.
Die schönen Soloeinlagen der Kollebrüder sorgten für die nötige Abwechslung in der
Programmfolge und ließen die Solistinnen des 1. Konzerts nicht vermissen.
Dass unser Konzert den Zuhörern gut gefallen hatte, bewies nicht nur der Beifall, sondern
auch die großzügigen Spenden von mehr als 500 €. Es sollte nicht wundern, wenn solche Konzertwiederholungen zur Gewohnheit werden.
Es war uns nur eine kurze Pause gegönnt, denn nur wenige Tage später, am 18.4. reisten wir zum 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum nach Le-Lavandou. Diese Fahrt war ohne Zweifel das herausragende Ereignis im Jahr 2013. Die meisten der 28 Teilnehmer des MGV's machten von der Möglichkeit der Bahnreise mit dem TVG Gebrauch. Was aber lohnt der schnellste Zug, wenn der Anschluss nicht gewährleistet ist. So standen dann die Kronberger nach der rasanten Zugfahrt am Bahnhof von Aix en Provence und warteten über 2 Stunden auf den Bus von Le-Lavandou. So wurde es doch 1.30 Uhr bis wir uns endlich im Hotelzimmer lang machen konnten. Gottseidank stand der nächste Tag größtenteils im Zeichen der Erholung wobei auch das Wetter mitspielte. Die meisten von uns haben sich bei einem Spaziergang am Strand von den Reisestrapazen erholt und das gute sowie für die Qualität preiswerte französische Essen genossen. So konnten wir uns in Ruhe auf den großen Festabend mit provencialischem Büfett einstimmen. Nach den Festreden von französischer und deutscher Seite wurde sogleich das Büfett eröffnet. welches erst nach Mitternacht mit Torte und Champagner den krönenden Abschluss fand. Musik und Tanz durften selbstverständlich bei dem Fest nicht fehlen. Am nächsten Tag waren nahezu alle Kronberger gefordert deutsche Volksfeststimmung in Form eines Kronberger Marktes in der Partnerstadt zu verbreiten. Wir Sänger mussten uns bereits um 9.30 Uhr zu einer großen Probe auf der Bühne des Marktplatzes einfinden. Um 12.00 Uhr waren alle Stände aufgebaut worden und das Markttreiben konnte beginnen. Bei unserem 1. Auftritt, ca. 14.00 Uhr, hatten sich auch viele französische Gäste eingefunden, die uns freudig zuhörten. Ca. 1 Stunde später sangen wir ein 2. Mal mitten im Geschehen und verstärkten anschließend noch die Laienspielschar. Um 16.00 Uhr begann das große Partnerschaftskonzert auf der Bühne. Der Himmel hatte sich mittlerweile bedrohlich zugezogen und es wehte ein kalter Mistral. Die Laienspielschar und wir waren die Letzten, die ihre Lieder dem fröstelnden Publikum vortragen konnten. Für den nachfolgenden französischen Gesangverein reichte es gerade noch zur Aufstellung und fluchtartigen Abgang wegen des einsetzenden Regens. Damit war das große Konzert und in weiterer Folge auch der Kronberger Markt sang- und klanglos beendet. Man flüchtete größtenteils in die umliegenden Straßencafés. An die geplante Stimmungsmusik mit Tanz mochte keiner mehr denken. Bei einem guten französischen Essen haben sich dann später alle wieder aufgewärmt. Für ein stimmungsvolles Ende des abgebrochenen Markts sorgte später noch ein schönes Feuerwerk.
Der dritte und letzte Tag war weitgehend von den Gastgebern verplant worden. Die meisten von uns nahmen an einer Schifffahrt entlang der Küste teil, bei welcher man alle Strände der Stadt bewundern konnte. Mittags ging es dann mit Bussen zum Partystrand von Le-Layet, wo eine sogenannte Sardinade stattfinden sollte. Köstlich gegrillte Sardinen und Fleischspieße wurden am Strand verzehrt und die Stimmung durch Wein reichlich angeheizt. Die Heiterkeit erreichte ihren Höhepunkt, als die allseits bekannten Verantwortlichen nacheinander ins kalte Wasser gezerrt wurden. Die Stimmung war nicht zu überbieten, und so konnte dann am Nachmittag und Abend jeder nach seiner Art die Festtage ausklingen lassen. Dieser ruhige Abschluss war auch nötig, da wir bereits um 5.30 Uhr am nächsten Morgen in dem Bus nach Aix en Provence sitzen mussten, um dort die Rückfahrt mit der Bahn anzutreten.
Gerade 3 Tage waren wir zu Hause, da erfuhren wir die traurige Nachricht, dass Hermann Wagner ganz überraschend gestorben war, was zunächst die freudige Erinnerung an die Festtage erstickte. Am Freitag, den 3. Mai haben wir ihn dann in der Trauerhalle des Friedhofes an der Frankfurter
Straße mit einigen Liedern für immer verabschiedet. Wir werden ihn als Sänger und Moselaner mit
Herz und Seele noch lange in Erinnerung behalten.
2 Tage später, am Sonntag, den 5. Mai, durften wir uns doch wieder den Erinnerungen an die Feiern in Le Lavandou hingeben. Der Partnerschaftsverein hatte aus Dankbarkeit für die Beteiligung der vielen Vereine an dem Städtepartnerschaftsjubiläum zu einem Grillfest in der Zehntscheune eingeladen. Gerne sind wir der Aufforderung gefolgt und haben in gemütlicher Runde, angeregt durch zahlreiche Erinnerungsfotos, die Tage in der Partnerstadt noch einmal aufleben lassen.
Nach diesen vielen Aktivitäten war es nicht verwunderlich, dass am Himmelfahrtstag, den 9. Mai,
das Interesse an einem größeren Unternehmen erlahmt war. Die Sänger einigten sich auf den kleinsten Nenner und verabredeten sich zum Vatertagsschoppen in der Zehntscheune.
Jetzt war unser nächster Auftritt, das Benefizkonzert für die Kronberger Hospizgruppe, erst nach einer längeren Pause, am 23. Juni. Zum ersten Mal gestalteten die 4 Kronberger Chöre, unterstützt durch den Musikverein, ein Konzert. Das Interesse der Kronberger an diesem Konzert war so groß, dass die Stadthalle bis auf den letzten Platz besetzt war. Wir haben mit 4 schwungvollen Liedern unseren Beitrag geleistet. Von dem bekannten und kenntnisreichen Moderator, Werner Reincke, erfuhren wir u. a., dass unser Lied „Sieben Fässer Wein“ keineswegs urdeutsch sondern südameri-
kanischen Ursprungs ist. Beim Finale standen dann alle 140 Sänger und Musiker auf der Bühne, und als das Lied „Über den Wolken“ erklang, war jeder im Saal gerührt von der mitreißenden Harmonie. Mit dem Lied „Aus der Traube in die Tonne“ gaben wir im Foyer der Stadthalle noch unseren eigenen Konzertabschluss. Bei der anschließenden Abschlussfeier der Sänger im Hotel
Zur Post konnte sich die geweckte Sangesfreude weiter entfalten.
Auch bei unserem Grillfest am 13. Juli traten wir in diesem Jahr aus den alten Fußstapfen. Mit dem Winkelmann'schen- und Mag'schen Männerchor beteiligten sich 2 befreundete Vereine an dem Fest. Die Witterung trug natürlich auch zum Gelingen bei. Es war weder Kälte noch Wind oder Regen zu befürchten, sondern Sonne und Wärme angesagt. Selbst beim Essen konnten wir etwas besonderes anbieten, denn wir hatten Original Thüringer Würste besorgt, und so waren die Bänke und Stühle bereits zur Mittagszeit alle besetzt, so dass wir weitere Tische und Bänke aufstellen mussten. Nach dem Essen eröffneten wir mit 4 schwungvollen Chören das Musikprogramm. Anschließend traten die beiden Gastchöre auf und waren freudig überrascht von der guten Akustik im Recepturhof. So wurde den Besuchern erstmals eine sehr abwechslungsreiche Chorfreude geboten. Manches Lied war auch für uns neu und ließ uns spontan mitsingen. Am schönsten war natürlich: im großen Chor gemeinsam zu singen. Auch der Thäler Kerbeverein traf noch ein, um mit uns an diesem schönen Sommerabend zu feiern.
Bereits einen Tag später traf uns erneut ein herber Schlag: Unser langjährigen aktiver Sänger und ehemaliger 2. Vorsitzender, Hartmut Müller, verstarb im Alter von 71 Jahren. Am Freitag, den
19. Juli, trugen wir ihn mit zu Grabe und sangen ihm 2 Lieder zum Abschied. Auch das anschließende Beisammensein im Kronberger Hof konnte uns nicht darüber hinwegtrösten, dass wir einen der ältesten Aktiven für immer verloren hatten.
Unsere hochfliegenden Pläne, die Bankenwanderung als Kronberger Großveranstaltung zu etablieren, mussten wir dieses Jahr begraben. Am 24. August starteten grade mal 5 Sänger und
4 Frauen am Bürgelstollen zur Bankenwanderung. Aber diese kleine Runde hatte durchaus ihre Vorteile, fanden doch alle Teilnehmer an einem Tisch Platz und konnten bei lebhaften Gesprächen die mitgebrachten Speisen gemeinsam verzehren. Da die gesamte Sitzgruppe wenige Tage vorher gesäubert und gestrichen worden war, war kein befleckter Hosenboden zu befürchten, und wir konnten uns einmal mehr an dieser schönen Vereinseinrichtung erfreuen. Zum Abschluss kehrte die Gruppe in den Bürgelstollen ein und ließ bei einem frischen Bier die schöne Taunuswanderung ausklingen.
Am 7. September beteiligten wir uns am Kronberger Herbstmarkt. Wir hatten gehofft, unseren Auftritt zu einer größeren Werbekampagne nutzen zu können. Aber dies gelang noch nicht einmal ansatzweise, da das anwesende Publikum weniger auf uns als auf die nachfolgende Modenschau eingestellt war.
Noch am 12. 9. wollten wir ursprünglich Heinz Becker mit einem Ständchen am Krankenbett aufmuntern. Umso mehr erschütterte uns die Nachricht, dass er an diesem Tag bereits verstorben war. Wenn er auch in letzter Zeit nicht mehr als Motor des Vereins tätig sein konnte, so war er doch, solange es ihm möglich war, ein Vorbild an Hingabe für den Verein. Heinz Becker und der MGV waren eine Person. Am 20. September gaben wir auf dem Friedhof Thaler Feld mit einigen Gedenkliedern unserer Trauer Ausdruck und verweilten danach noch einige Zeit mit seinen Hinterbliebenen im Bürgelstollen.
Zum 25jährigen Partnerschaftsjubiläum mit Ballenstedt vom 18. bis 20. Oktober waren die Sänger in die Feierlichkeiten voll eingebunden, da der befreundete Gesangverein aus Opperode mit angereist war. Heinz Walden hatte mit großem Engagement unsere Mitwirkung zusammen mit dem Partnerschafts- und befreundeten Gesangverein detailliert geplant. Die Begrüßung des Gastchores ging mit dem Einsingen einher. Mit zwei gemeinsamen Liedern konnten wir den Festgästen in der Stadthalle gelebte Partnerschaft demonstrieren. Das überaus reichhaltige Büfett hatten wir uns eigentlich noch nicht verdient. Am Samstag konnten wir, ähnlich wie in Le Lavandou, ein Marktfest mit Gesang bereichern. Zusammen mit den Opperoder Sängern erfreuten wir die Marktbesucher mit stimmungsvollen Liedern. Nach diesem Auftritt ging es um 14.00 Uhr weiter mit dem Bus zur gemeinsamen Schifffahrt entlang des schönsten Rheinabschnittes. Bei Kaffee und Kuchen haben alle das einmalige Panorama sehr genossen. Am Zielort, in Goarshausen, ging es sogleich mit dem Bus zurück nach Rüdesheim, wo wir nach einem Stadtbummel beim Lindenwirt einkehrten. Hier war den Sängern die wichtigste Rolle zugedacht, sollten sie doch mit ihren Liedern Stimmung in den Saal bringen. Noten hatten wir zwar genug dabei, aber die erhoffte weinselige Stimmung konnten wir mit unseren Auftritten nicht verbreiten. Vielleicht lag dies auch an der verwinkelten Räumlichkeit und den überzogenen Getränkepreisen. Spätestens bei der Heimreise im Bus stellte sich dann bei den jüngeren Sängern doch die Weinseligkeit ein.
Am Sonntag waren wir weder bei der Stadtführung noch bei der Straßenbenennung sondern erst bei der Abschlussfeier im Feuerwehrgerätehaus in Oberhöchstadt gefordert. Noch einmal traten hier beide Chöre sowohl einzeln als auch gemeinsam auf, bevor Abschied genommen wurde. Einmal mehr bekundeten uns die Ballenstedter Gäste, dass sie hier ein sehr schönes Partnerschaftsfest erlebt hätten, und die Sänger weiterhin engen Kontakt mit uns halten wollen.
Bis zu unserem nächsten Auftritt am Freitag, den 8. November, bei der Hubertusmesse war uns nicht viel Zeit vergönnt. Unsere Liedbeiträge sind allmählich fester und lieb gewonnener Bestandteil der Messe. Mit 4 Liedern haben wir wieder ein dankbares Publikum erfreut.
Wenig später, am 17. November, hatten wir eine weitere Pflichtaufgabe zu erfüllen: Auf dem Kronberger Friedhof haben wir besinnliche Lieder vorgetragen und die Feier zum Volkstrauertag musikalisch umrahmt.
Mit unserem nächsten Auftritt am 30. November im Altenheim Kronthal kündigte sich dann auch schon die Weihnachtszeit an. Beim ersten Glühwein des Jahres stimmten wir sowohl die Bewohner als auch uns selbst mit schönen Liedern auf die vorweihnachtliche Zeit ein.
Aber zunächst war wieder ein Friedhofsbesuch angesagt. Unser ehemaliger Basssänger, Walter Sorg, wurde am 11. Dezember auf dem Schönberger Friedhof beigesetzt, wo wir von ihm mit Liedbeiträgen Abschied nahmen. Im Haus Altkönig haben wir anschließend im Gedenken an ihn bei Kaffee und Kuchen noch einmal beisammen gesessen.
Der Höhepunkt zum Jahresende war wie immer das Stifungsfest am 14. Dezember. Vom Hartmuthsaal haben wir jetzt endgültig Abschied genommen und wie bereits im letzten Jahr mit einem professionellen Büfett des Postwirts in der Stadthalle gefeiert. Auch fanden sich wieder Vortragskünstler in den eigenen Reihen um die Sängerfamilie zu erheitern. Es war uns eine Ehre
unserem großen Bassisten, Rüdiger Löhr, für seine 40-jährige Sänger- und überwiegend auch Vorstandstätigkeit von Herzen zu danken.
Die Plünderung der Getränkekasse am 17. Dezember fand, wie gewohnt, im Kronberger Hof statt. Bei freier Beköstigung ließ es sich an diesem Abend gut leben.
s heiterem Himmel traf uns wenige Tage später die traurige Nachricht vom Tod unseres ältesten Aktiven Karl Fritz. Hatte er doch die Absicht noch am Stiftungsfest teilzunehmen.
Am 23. Dezember gaben wir ihm auf dem Eschborner Friedhof das letzte Geleit. Zusammen mit seinem Eschborner Gesangverein stimmten wir Trauerlieder für ihn an.
Unser traditionelles kleines Weihnachtskonzert im Altenheim Kronthal am 26. Dezember bildete den Abschluss des ereignisreichen und angesichts der vielen Todesfälle auch traurigen Sängerjahres.
Mitgliederentwicklung:
Im Jahr 2013 verstarben mit Erich Weidmann, Hermann Wagner, Hartmut Müller, Heinz Becker, Walter Sorg und Karl Fritz einige sehr engagierte Sänger sowie Andries Florusse als passives Mitglied.
Aus dem Verein ausgetreten ist Konrad Schrodt. Dafür haben sich Thorsten Bachert und Florian Jung endgültig als Aktive angemeldet. Und mit Claudius Jess haben wir wieder bei den Fördernden einen Gaststättenwirt unter unserem Mitgliedern gewonnen.
Der MGV hat derzeit 141 Mitglieder, davon 23 aktive Sänger. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Mitglieder, in erster Linie die der Aktiven, verringert.
Hiermit endet mein Bericht! Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Henning Vollack (Schriftführer)